Kartenlegen lernen – Tipps für angehende Tarot-Freunde

Kartenlegen lernen – Tipps für angehende Tarot-Freunde

Was ist Kartenlegen – und warum fasziniert es so viele?

Kartenlegen ist eine uralte Methode, um Einblicke in Situationen, Emotionen und Entwicklungsmöglichkeiten zu gewinnen. Besonders das Tarot erfreut sich zunehmender Beliebtheit, da es symbolisch reich ist und gleichzeitig Raum für Intuition bietet. Ob zur Selbsterkenntnis, Entscheidungsfindung oder spirituellen Entwicklung – Kartenlegen kann in vielen Lebenslagen unterstützen.

Tarot oder Orakelkarten – worin liegt der Unterschied?

Viele Anfänger stehen vor der Frage: Soll ich mit Tarotkarten oder Orakelkarten anfangen? Die Unterschiede:

  • Tarotkarten: Standardisiert, meist 78 Karten (22 große Arkana, 56 kleine). Tiefgründige Symbolik, ideal für Struktur und klare Systeme.
  • Orakelkarten: Freie Systeme mit variierender Anzahl an Karten. Oft intuitiver, leichter zugänglich, mit direkten Botschaften.

Für den Einstieg sind beide geeignet – wichtig ist, was dich persönlich anspricht. Viele starten mit einem Tarotdeck wie dem Rider-Waite-Smith und entdecken später ergänzende Orakel.

Die Bedeutung der großen und kleinen Arkana

Ein Tarotdeck besteht aus:

  • 22 große Arkana: Diese Karten stehen für zentrale Lebensthemen, Schicksalswendungen und seelische Prozesse (z. B. Der Narr, Der Turm, Die Liebenden).
  • 56 kleine Arkana: Aufgeteilt in vier Farben (Stäbe, Kelche, Schwerter, Münzen), die Alltagssituationen, Gefühle, Gedanken und Materielles symbolisieren.

Für Anfänger empfiehlt es sich, zuerst die großen Arkana kennenzulernen – sie tragen bereits tiefes Verständnis in sich und lassen sich einzeln sehr gut interpretieren.

Wie du dein erstes Tarotdeck auswählst

Die Wahl deines ersten Decks ist ein sehr persönlicher Prozess. Achte auf folgende Kriterien:

  • Spricht dich die Symbolik an?
  • Fühlst du dich wohl mit den Bildern?
  • Gibt es eine Begleitbroschüre oder ein Buch?

Einsteigerfreundlich und weit verbreitet ist das Rider-Waite-Tarot. Es hat klare Bildsprache, viele Lernhilfen und ist die Basis vieler moderner Decks. Andere beliebte Optionen: Crowley-Tarot (etwas komplexer) oder das Light Seer’s Tarot (intuitiv und modern).

Kartenlegen lernen

Kartenlegen lernen

Vorbereitung: Wie du dich auf eine Legung einstimmst

Bevor du Karten legst, solltest du dich energetisch zentrieren. So bereitest du dich vor:

  • Suche dir einen ruhigen Ort mit angenehmer Atmosphäre.
  • Räuchere ggf. mit Salbei oder Palo Santo, um die Energie zu reinigen.
  • Atme bewusst, setze eine klare Intention: „Ich bitte um eine klare Botschaft.“
  • Mische die Karten achtsam und konzentriere dich auf dein Anliegen.

Einsteigerfreundliche Legemethoden

Für Anfänger empfehlen sich einfache Legesysteme wie:

  • 1-Karten-Ziehung: Eine Karte für den Tag oder eine bestimmte Frage.
  • 3-Karten-Legung: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft (oder: Situation – Herausforderung – Lösung).
  • Kreuz der Klarheit: Vier Karten zeigen Chancen, Blockaden, Umfeld und inneren Weg.

Notiere deine Eindrücke direkt nach der Legung – so trainierst du deine Intuition und erkennst Muster.

Wie du Karten intuitiv deutest

Viele Anfänger glauben, sie müssten sich alle Bedeutungen auswendig merken. Das ist ein Irrtum. Tarot ist vor allem ein Dialog zwischen dir und den Karten. Achte auf:

  • Was fällt dir als Erstes an der Karte auf?
  • Welche Emotion ruft das Bild in dir hervor?
  • Was passiert im Bild? Gibt es eine Handlung oder Bewegung?

Natürlich ist es hilfreich, die traditionellen Bedeutungen zu kennen – aber noch wichtiger ist deine persönliche Verbindung. Du wirst mit der Zeit dein eigenes „Vokabular“ entwickeln.

Dein Tarot-Tagebuch: Entwicklung sichtbar machen

Ein Tarot-Journal hilft dir, Fortschritte festzuhalten und ein besseres Gefühl für die Karten zu bekommen. Notiere:

  • Datum und Uhrzeit
  • Frage oder Thema
  • Gezogene Karten
  • Spontane Gedanken und Interpretationen
  • Spätere Ereignisse oder Erkenntnisse

Nach einigen Wochen wirst du staunen, wie sich deine Intuition vertieft und deine Deutungen klarer werden.

Was du vermeiden solltest – typische Anfängerfehler

  • Zuviel auf einmal: Nicht jeden Tag 5 Legungen machen. Weniger ist mehr.
  • Antwort erzwingen: Frage nicht so lange, bis dir die Karte gefällt.
  • Deutungshilfen überbewerten: Bücher und Apps sind hilfreich – aber vertrau deinem Gefühl.
  • Andere ungefragt „lesen“: Respektiere Grenzen. Legungen für andere nur mit deren Erlaubnis.

Wann du Kartenlegen besser vermeidest

So kraftvoll Tarot sein kann – es gibt Momente, wo Zurückhaltung wichtig ist:

  • Bei starker emotionaler Instabilität (z. B. Panik, akute Angstzustände)
  • Wenn du körperlich extrem erschöpft oder krank bist
  • Wenn du eine klare Ja/Nein-Entscheidung erzwingen willst

Tarot zeigt oft Tendenzen, Potenziale und Blockaden – keine festen Fakten. Es hilft dir, dich selbst besser zu verstehen.

Tarot und Spiritualität

Für viele ist Kartenlegen mehr als ein Hobby – es wird Teil ihres spirituellen Weges. Tarot kann dich unterstützen:

  • In der Meditation (z. B. ziehe eine Karte als Fokus)
  • Im Neumond- oder Vollmond-Ritual
  • Beim inneren Wachstum (z. B. Schattenarbeit, Herzöffnung)

Je öfter du die Karten mit Achtsamkeit nutzt, desto mehr wirst du ihre tiefere Weisheit erkennen.

Was tun bei „negativen“ Karten?

Der Turm, der Tod oder der Teufel – diese Karten lösen oft Unbehagen aus. Doch keine Angst:

  • Der Tod: Symbolisiert meist Transformation, nicht physischen Tod.
  • Der Turm: Steht für plötzliche Umbrüche, oft als Befreiung.
  • Der Teufel: Zeigt Verstrickungen, die du jetzt lösen kannst.

Negative Karten sind keine schlechten Omen – sondern wertvolle Hinweise auf Lernprozesse.

Erweiterungsmöglichkeiten: Orakel, Runen & Co.

Wenn du dich mit Tarot wohlfühlst, kannst du weitere Systeme entdecken:

  • Orakelkarten: Ergänzen das Tarot mit klaren Botschaften und Affirmationen.
  • Runen: Germanisches Symbolsystem mit starker Erdung.
  • Lenormand-Karten: Alltagsnah und direkt – ideal für konkrete Fragen.

Jede Methode hat ihren eigenen Zauber. Wichtig ist, dass du dich mit ihr verbunden fühlst.

Fazit: Kartenlegen lernen ist ein Weg zu dir selbst

Tarot ist kein „magisches Werkzeug“, das dir die Zukunft vorhersagt – sondern ein Spiegel deiner inneren Welt. Es hilft dir, dich selbst besser zu verstehen, neue Perspektiven zu gewinnen und kraftvolle Entscheidungen zu treffen. Mit Geduld, Übung und Vertrauen in deine Intuition wird das Kartenlegen zu einem wertvollen Begleiter in deinem Leben.

Egal, ob du täglich eine Karte ziehst, tiefer eintauchst oder es mit Meditation verbindest: Tarot lädt dich ein, dein Leben bewusst zu gestalten. Und wer weiß – vielleicht liegt deine größte Antwort nicht in der Karte, sondern in der Verbindung, die du beim Legen zu dir selbst herstellst.

Thema: Spirituelles