Kartenlegen für Neugierige

Kartenlegen: Einsteiger-Guide für Neugierige

Was bedeutet Kartenlegen überhaupt?

Kartenlegen ist eine Form der intuitiven Lebensberatung, bei der symbolisch gestaltete Karten zur Reflexion, Entscheidungshilfe und spirituellen Orientierung verwendet werden. Es geht nicht darum, eine „feste Zukunft“ vorherzusagen, sondern Potenziale, Blockaden und Tendenzen sichtbar zu machen.

Je nach Kartenart variiert die Technik und Deutung – Tarot, Lenormand, Kipper oder Orakelkarten folgen unterschiedlichen Systemen, verfolgen aber ein gemeinsames Ziel: Klarheit im Inneren schaffen.

Welche Kartendecks gibt es für Einsteiger?

1. Tarotkarten (z. B. Rider-Waite)

kartenlegen

Kartenlegen Anfänger-Guide

Das klassische Tarot besteht aus 78 Karten: 22 große Arkana und 56 kleine Arkana. Es bietet eine sehr symbolische, tiefenpsychologische Deutungsebene und ist ideal für alle, die sich auch spirituell weiterentwickeln möchten.

2. Lenormandkarten

Die Lenormandkarten bestehen aus 36 Karten mit konkreten Alltagsmotiven (Haus, Schiff, Fuchs etc.). Sie sind direkter als Tarotkarten und eignen sich gut für praktische Fragen.

3. Orakelkarten

Orakelkarten sind frei gestaltete Karten, die thematisch auf bestimmte Bereiche fokussiert sind (z. B. „Engelsorakel“, „Herzorakel“, „Chakra-Karten“). Sie eignen sich besonders für intuitive Einsteiger.

4. Kipperkarten

Etwas komplexer und seltener genutzt, aber spannend: Kipperkarten zeigen soziale Situationen (z. B. „Reiche gute Dame“, „Gericht“) und liefern klare Aussagen für zwischenmenschliche Themen.

Wie finde ich das richtige Deck für mich?

Wähle ein Kartendeck, das dich optisch und energetisch anspricht. Du musst es nicht rational begründen – dein Bauchgefühl entscheidet! Stell dir folgende Fragen:

  • Welche Karten sprechen mich visuell an?
  • Möchte ich frei und intuitiv arbeiten – oder lieber systematisch?
  • Interessiert mich eher Spiritualität oder Alltag?

Vorbereitung: Was du brauchst

  • Ein Kartendeck deiner Wahl
  • Ein ruhiger Ort ohne Ablenkung
  • Optional: Kerze, Räucherwerk, Kristalle für Atmosphäre
  • Ein Notizbuch für deine Deutungen

Rituale wie Händewaschen, Atemübungen oder eine kleine Meditation helfen, sich auf die Karten zu konzentrieren.

Grundlagen: So legst du los

1. Frage formulieren

Formuliere eine klare, offene Frage wie:

  • „Was darf ich heute erkennen?“
  • „Welche Energie begleitet meine berufliche Entscheidung?“
  • „Was hilft mir, eine innere Blockade zu lösen?“

2. Karten mischen

Mische die Karten bewusst und konzentriert. Du kannst dabei die Frage laut aussprechen oder gedanklich visualisieren.

3. Karte(n) ziehen

Ziehe 1 bis 3 Karten – je nachdem, wie komplex deine Frage ist. Für Einsteiger empfiehlt sich die Einzelkarte.

4. Karten deuten

Lies die Bedeutung der Karte nach (Beilegerheft oder Buch) – und frage dich: Was spricht mich spontan an? Welche Emotion löst das Bild aus? Intuition > Auswendiglernen!

Deine erste Legung: Die Tageskarte

Ziehe morgens oder abends eine Karte mit der Frage: „Was ist heute für mich wichtig?“ Diese Übung fördert deine Kartenverbindung und stärkt dein Vertrauen in deine Deutungskraft.

Weitere Legemuster für Anfänger

1. Drei-Karten-Legung (Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft)

  • Karte 1: Was war?
  • Karte 2: Was ist?
  • Karte 3: Was kommt?

2. Entscheidungslegung (Pro – Kontra – Ratschlag)

  • Karte 1: Was spricht dafür?
  • Karte 2: Was spricht dagegen?
  • Karte 3: Was ist mein nächster Schritt?

3. Herzenslegung (Ich – Du – Verbindung)

Besonders geeignet für Liebesfragen und Beziehungsthemen.

Die Bedeutung der Karten lernen

Für Tarot gibt es Bücher, Online-Kurse und PDFs. Für Lenormand hilft es, Kartenbilder im Alltag zu beobachten (z. B. „Schlüssel“ = Lösung, „Maus“ = Verlust).

Aber: Lernen ist wichtig – doch deine Intuition ist der beste Lehrer.

Fehler, die viele Einsteiger machen

  • Zu viele Karten auf einmal: Lieber klein starten – eine Karte reicht oft.
  • Abhängigkeit von Antworten: Tarot & Co. geben Impulse, keine Befehle!
  • Fragen ständig wiederholen: Vertrauen ist wichtig. Frage, leg – und lass es wirken.

Wie oft darf man Karten legen?

So oft du willst – aber mit Bewusstsein. Einmal täglich ist für Anfänger ideal. Zu viele Legungen verwirren eher, als dass sie helfen.

Kartenreinigung & Pflege

  • Nach jeder Nutzung kurz ausschütteln
  • Regelmäßig räuchern (Salbei, Palo Santo)
  • In Tuch oder Holzkiste aufbewahren
  • Keine fremden Hände ohne Erlaubnis!

Was du NICHT tun solltest

  • Fragen über Leben & Tod
  • „Spionage-Fragen“ über andere ohne Einverständnis
  • Absolutismus: Karten geben Tendenzen, keine endgültigen Wahrheiten

Kartenlegen und Intuition

Je mehr du dich auf dein Bauchgefühl verlässt, desto besser werden deine Deutungen. Stelle dir bei jeder Karte Fragen wie:

  • Was fällt mir als erstes auf?
  • Welche Farbe/Symbolik spricht mich an?
  • Welche Geschichte erzählt diese Karte in meinem aktuellen Leben?

Spirituelle Ergänzungen

Viele kombinieren Kartenlegen mit:

  • Mondphasen-Ritualen
  • Kristallen (z. B. Amethyst für Klarheit)
  • Aromatherapie (z. B. Lavendel zur Zentrierung)
  • Journaling: Schreibe deine Eindrücke auf

Fazit: Kartenlegen ist ein Weg zu dir selbst

Kartenlegen ist kein Hexenwerk – sondern eine liebevolle Einladung, dich selbst besser zu verstehen. Ob du nur eine Tageskarte ziehst oder tiefere Legungen vornimmst: Die Karten spiegeln deine innere Welt. Du brauchst keine hellseherischen Fähigkeiten – nur Offenheit, Neugier und ein wenig Übung.

Vertrau dir. Deine Intuition kennt den Weg. Die Karten helfen dir nur, ihn klarer zu sehen.

Thema: Spirituelles