Kartenlegen: Die häufigsten Fehler und wie du sie vermeidest
1. Zu viele Karten auf einmal ziehen
Ein häufiger Anfängerfehler: Statt mit einer überschaubaren Anzahl zu arbeiten, wird gleich ein ganzes Legesystem genutzt. Das überfordert – vor allem bei komplexen Fragen.
Vermeide das: Starte mit einer oder drei Karten pro Frage. Qualität vor Quantität!
2. Fragen mehrfach stellen
Wer mit der ersten Antwort unzufrieden ist, neigt dazu, die gleiche Frage direkt erneut zu stellen. Das Ergebnis: verwässerte Botschaften und widersprüchliche Deutungen.
Lösung: Stelle deine Frage nur einmal – und gib der Antwort Raum zur Wirkung.
3. Ungenaue oder geschlossene Fragen
„Kommt er zurück?“ ist eine typische Ja-/Nein-Frage – aber sie lässt wenig Interpretationsspielraum und erzeugt Erwartungsdruck.
Stelle lieber:
- „Was darf ich aus dieser Verbindung lernen?“
- „Was zeigt mir seine Abwesenheit über mich selbst?“
4. Karten zwanghaft wörtlich nehmen
Die Karten sind Symbole – keine Fakten. Wer etwa die „Drei der Schwerter“ als sichere Trennung deutet, blockiert sich selbst emotional.
Alternative: Frage: „Welche innere Verletzung darf ich gerade erkennen und heilen?“
5. Fehlende Erdung und Zentrierung vor der Legung
Einfach mischen und loslegen? Wer gestresst oder abgelenkt ist, zieht selten klare Karten.
Tipp: Atme tief durch, schließe kurz die Augen, konzentriere dich auf dein Herz – dann erst beginnen.
6. Abhängigkeit von den Karten
Wenn du nicht mehr entscheiden kannst, ohne die Karten zu fragen, ist die Grenze erreicht. Karten sollen dich stärken – nicht kontrollieren.
Lösung: Lege regelmäßig bewusst keine Karten, um deine Eigenverantwortung zu trainieren.
7. Karten für andere ohne deren Zustimmung legen
„Was denkt mein Ex?“ – „Wird sie mich verlassen?“ Solche Fragen überschreiten die Grenzen anderer.
Empfehlung: Fokussiere dich auf dich:
- „Was triggert mich an seinem Verhalten?“
- „Wie kann ich innerlich Frieden finden?“
8. Die Bedeutung auswendig lernen statt spüren
Ja, es ist gut, die Grundbedeutungen zu kennen – aber wer nur „nachliest“, verpasst den intuitiven Zugang.
Besser: Schau auf die Karte – was fühlst du, was fällt dir auf? Die erste Reaktion ist oft die tiefste Wahrheit.
9. Kartenlegungen ohne klares Ziel oder Fokus
„Mal schauen, was kommt“ kann spannend sein – aber oft auch verwirrend.
Besser: Klare Absicht formulieren: „Ich bitte um eine Botschaft, die mir heute Klarheit bringt.“ Oder: „Was darf ich im Beruf gerade erkennen?“

Kartenlegen Fehler vermeiden
10. Karten negativ bewerten
„Der Tod? Schrecklich!“ – „Der Turm? Katastrophe!“ Diese Reaktionen blockieren die eigentliche Botschaft.
Wahrheit: Jede Karte – auch scheinbar „negative“ – bringt Potenzial zur Heilung, Transformation und Entwicklung mit sich.
11. Auf andere projizieren, statt bei sich zu bleiben
Gerade bei Beziehungsthemen neigen viele dazu, die Karten als „Beweis“ für das Verhalten anderer zu lesen. „Sie liebt mich doch, es steht hier!“
Lösung: Nutze Karten zur Selbstreflexion: „Was macht diese Verbindung mit mir?“
12. Keine Verbindung zum Kartendeck aufbauen
Ein fremdes, ungeliebtes Deck liefert selten stimmige Aussagen. Karten sind energetische Werkzeuge – und wie Instrumente müssen sie eingestimmt werden.
Pflege dein Deck:
- Räuchere es regelmäßig
- Bewahre es achtsam auf
- Rede mit deinen Karten
- Nutze sie regelmäßig – aber bewusst
Bonus: Weitere Stolperfallen beim Kartenlegen
Zu viel Legen in kurzer Zeit
Dauernd zu fragen bringt keine Klarheit, sondern Chaos. Jede Legung braucht Zeit zum Nachwirken.
Deutungen anderer als absolut wahr annehmen
YouTube, TikTok, Bücher – überall gibt es Deutungen. Aber: Was bei anderen stimmt, muss nicht zu deiner Situation passen.
Erlaube dir: Deine eigene Wahrheit zu finden. Tarot ist kein Dogma.
Glauben, es gäbe „falsche“ Karten
„Ich wollte etwas Positives, warum habe ich den Turm gezogen?“ Die Karten lügen nie. Wenn etwas Unangenehmes kommt, liegt darin meist die größte Wachstumschance.
Falsche Erwartungen an die Karten
Karten können keine Entscheidungen für dich treffen. Sie geben Impulse, keine Anweisungen.
Frage dich: „Nutze ich die Karten als Krücke – oder als Spiegel?“
So nutzt du Kartenlegen als kraftvolle Praxis
Ritualisiere deine Legungen
- Schaffe dir eine feste Zeit und einen Ort
- Zünde eine Kerze an, lege einen Kristall dazu
- Formuliere deine Frage schriftlich
- Reflektiere nach der Legung in einem Tagebuch
Fragen für bewusstes Kartenlegen
- Was darf ich heute über mich erkennen?
- Welches Muster möchte durchbrochen werden?
- Wie kann ich meine Beziehung zu mir selbst vertiefen?
Wenn du dich nach einer Legung schlechter fühlst …
Dann war sie entweder zu früh, zu oft oder emotional überladen. Lege die Karten beiseite, erde dich (z. B. barfuß gehen, atmen) und komm zu dir.
Fazit: Kartenlegen ist ein Weg, kein Test
Kartenlegen ist eine Einladung zur Selbstbegegnung. Fehler passieren – und sind Teil des Weges. Wenn du dir erlaubst, liebevoll zu lernen, wird jede Karte zum Lehrer.
Vermeide nicht nur technische Fehler – sondern auch die Selbstverurteilung. Vertraue dir. Vertraue den Karten. Und vor allem: Hab Freude am Legen!